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Das historische Krakau

Krakau gehört zu den schönsten und ältesten Städten Polens. Sie ist die "heimliche" Hauptstadt des Landes an der Weichsel. Mit einer über 600 Jahre alten Jagiellonen-Universität (Uniwersytet Jagielloński) und dem Wawel sowie vielen anderen Bauwerken aus der Zeit des Mittelalters, der Renaissance und des Barock wurde Krakau schon früh zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Was für die Briten der Buckingham Palace, ist für die Polen der Wawel. Imposant erhebt er sich am Ufer der Weichsel und bezeugt die einstige polnische Größe. Der Wawel war seit Anbeginn der polnischen Geschichte ein Zentrum weltlicher und geistlicher Macht, von hier regierten Monarchen über 500 Jahre das Land.


Das Herzstück des Wawel bildet neben der Kathedrale das Königsschloss (Zamek Królewski). Im 11. Jh. hatte Bolesław I. hier eine Königsresidenz bauen lassen. Kazimierz III. verwandelte sie in eine gotische Burg, die wiederum Zygmunt I. Stary zu einem repräsentativen Schloss im Stil der Renaissance umgestalten ließ. Ein Gang durch das Schloss ist eine Zeitreise durch Polens Geschichte. Im Schatzkammer werden die königlichen Insignien aufbewahrt, darunter das legendäre Krönungsschwert (Szczerbiec) und viele andere Goldobjekte aus europäischen Werkstätten. Die Privatgemächer der Könige und Repräsentationssäle sind angefüllt mit italienischen Renaissance- und Manierismusmöbeln, Figuren aus der Meißener Porzellanmanufaktur, polnischen Gemälden und einer eindrucksvollen Sammlung von "Arrasy", großen Wandteppichen, die im frühen 16. Jh. von König Zygmunt II. August in den Werkstätten von Arras und Brüssel bestellt wurden.

In der Kathedrale (Katedra) ließen sich die polnischen Könige bis 1734 krönen und bestatten. Neben den Monarchen ruhen in der Krypta unter der Kathedrale berühmte Dichter: Adam Mickiewicz, Juliusz Słowacki sowie Generäle: Tadeusz Kościuszko, Józef Piłsudzki, Władysław Sikorski. Über die Sakristei geht es hinauf zum Sigismundturm (Wieża Zygmuntowska) mit Polens größter, 11 t schwerer Glocke. Es heißt, wer sie berühre, dem werde ein Wunsch erfüllt.

Das mittelalterliche Krakau war ab Ende des 13. Jh. von hohen , mit 47 Basteien verstärkten Mauern umgeben. Sieben mit Wehrtürmen ausgestattete Tore gewährten Einlass in die Stadt. Im 15. Jh. kam noch ein weiterer, etwas niedrigerer Mauerring mit Schießscharten dazu. Davor erstreckte sich ein tiefer, 8 m breiter Graben. Die stärker gefährdeten Tore an der Nordseite Krakaus wurden zusätzlich durch Barbakanen gesichert, die durch Doppelmauern mit den Toren verbunden waren. Die größte Barbakane (Barbakan) über dem Florianstor blieb bis heute erhalten. Es ist ein kreisrunder Bau mit sieben Wachtürmen aus 3 m dicken Ziegelmauern, in die 130 Schießscharten eingelassen sind.

Das Florianstor (Brama Floriańska) gewährt seit 1307 Zugang zur Stadt und ist das einzige erhaltene Tor jener Befestigungsanlagen, die im 19. Jh. zwecks "Verschönerung der Stadt" abgetragen wurden.

Alle Wege führen zum Hauptmarkt (Rynek Główny), dem pulsierenden Herzen der Stadt. Mit einer Fläche von 40 000 m ist er einer der größten Plätze Europas, vergleichbar nur mit dem venezianischen Markusplatz. Den Platz teilen in zwei Hälfen die Tuchhallen (Sukiennice), lang gestreckte Renaissance -Hallen, die orientalisch anmuten. Sie verkörpern das "Goldene Zeitalter" Krakaus und sind eine gelungene Synthese westlicher (Fassade, Arkaden) und östlicher Kultur (Zierrat der Attika, geschwungene Ornamente und goldene Türmchen). Besonders reizvoll sind die krönenden bizarren Skulpturen: merkwürdige Gesichter, einige höhnisch, andere in Schmerz erstarrt. Im Inneren der Tuchhallen wird Kunsthandwerk aus ganz Polen, Bernsteinschmuck und rustikale Keramik verkauft.

Über einen Seiteneingang erreicht man die im Obergeschoss gelegene Galerie polnischer Malerei, die einen Einblick in die Kunst des 19. Jh. gewährt. Das Spektrum reicht von der Romantik und Aufklärung bis zur Historienmalerei des berühmten Jan Matejko.

Auf dem Marktplatz steht auch die berühmte Marienkirche (Kościół Mariacki), die bereits zu Beginn des 13. Jh. erbaut wurde. Schönstes Kunstwerk der Pfarrkirche ist der Hauptaltar, mit 11 m Breite und 12 m Höhe war er zur Zeit seiner Entstehung der größte in Europa. Er wurde vom Nürnberger Bildhauer Veit Stoß geschaffen. Von der Spitze der Marienkirche erklingt zu jeder vollen Stunde die berühmte Hejnał-Melodie.

Im jüdischen Stadtviertel Kazimierz hat Steven Spielberg seinen Film "Schindlers Liste" und Roman Polański den Film "Der Pianist" gedreht. Sie nutzten die Stadt als eine Bühne, wo keine Dekorationen mehr gebaut werden mussten. In Kazimierz lebten vor dem Zweiten Weltkrieg knapp 69 000 Juden, also fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung. In der Isaak-Synagoge (Synagoga Izaka) zeigen Filmdokumente das jüdische Leben in Kazimierz: vom Alltag in den 1930 Jahren bis zur Zwangsumsiedlung ins Ghetto 1941. Nur ein paar Meter entfernt erhebt sich die Hohe Synagoge, die 1563 errichtet wurde und die Alte Synagoge, die um 1500 erbaut wurde.

Republik Polen

Der Name Polen kommt vom westslawischen Stamm der Polanen, die sich ab dem 6 Jh. im Gebiet der heutigen Wojewodschaft Großpolen um Poznań (Posen) und Gniezno (Gnesen) zwischen den Flüssen Oder und Weichsel niederließen.

Was ist Ger

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) wurde Ende der Neunziger Jahre

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